Negative Bewertungen auf Kununu können Ihr Unternehmen nachhaltig schädigen und potenzielle Bewerber abschrecken. Nicht jede Kununu schlechte Bewertung muss jedoch hingenommen werden.
Wir bei sterne-advo Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zeigen Ihnen, wie Sie rechtswidrige Bewertungen erfolgreich entfernen können. Rechtliche Schritte sind oft der einzige Weg zu einer sauberen Online-Reputation.
Wann ist eine Kununu-Bewertung rechtlich angreifbar?
Unternehmensrechte gegen digitale Angriffe
Unternehmen besitzen Persönlichkeitsrechte, die vor ungerechtfertigten Angriffen schützen. Das Bundesverfassungsgericht stärkte diese Rechte in mehreren Urteilen und stellte klar, dass auch juristische Personen Anspruch auf Schutz ihrer Reputation haben. Schmähkritik und ehrverletzende Äußerungen verletzen diese Rechte erheblich. Der Bundesgerichtshof bestätigte in den Urteilen VI ZR 196/18 und VI ZR 358/13, dass Arbeitgeber gegen rechtswidrige Ehrverletzungen in Bewertungen geschützt sind. Diese Rechtsprechung bildet die Grundlage für erfolgreiche Löschungsverfahren gegen rechtswidrige Kununu-Bewertungen.
Meinungsfreiheit versus unwahre Behauptungen
Die entscheidende Grenze verläuft zwischen zulässigen Meinungsäußerungen und unzulässigen Tatsachenbehauptungen. Meinungen (wie subjektive Einschätzungen zur Arbeitsatmosphäre) genießen grundsätzlich Schutz durch die Meinungsfreiheit. Konkrete Behauptungen über Gehälter, Arbeitszeiten oder Kündigungspraktiken sind jedoch Tatsachenaussagen, die der Wahrheit entsprechen müssen. Das OLG Hamburg stärkte in seinem wegweisenden Urteil vom Februar 2024 die Position von Unternehmen gegen unwahre Tatsachenbehauptungen. Plattformen wie Kununu müssen bei begründetem Verdacht die Identität von Bewertern preisgeben oder die Bewertung löschen.
Konkrete Löschungsansprüche durchsetzen
Unwahre Tatsachenbehauptungen bilden die stärkste rechtliche Grundlage für Löschungsansprüche. Falsche Angaben zu Gehaltshöhen, erfundene Kündigungsgründe oder unzutreffende Behauptungen über Arbeitsverträge fallen hierunter. Beleidigungen und Schmähkritik überschreiten ebenfalls die Grenzen zulässiger Meinungsäußerung. Fake-Bewertungen von Personen, die niemals für das Unternehmen gearbeitet haben, sind grundsätzlich löschbar. Die Beweislast liegt nach der aktuellen Rechtsprechung bei Kununu (die Plattform muss die Authentizität der Bewertungen nachweisen).

Diese rechtlichen Grundlagen ermöglichen es Unternehmen, gezielt gegen rechtswidrige Inhalte vorzugehen und ihre Reputation zu schützen.
Wie gehen Sie gegen rechtswidrige Kununu-Bewertungen vor?
Rechtssichere Dokumentation als Grundlage
Eine präzise Beweissicherung bildet das Fundament erfolgreicher Löschungsverfahren. Screenshots der kompletten Bewertung mit sichtbarer URL und Zeitstempel sind zwingend erforderlich. Sie müssen die rechtswidrigen Textpassagen exakt markieren und die jeweiligen Rechtsverstöße konkret benennen. Archive.org oder andere Wayback-Machine-Dienste können zusätzliche Beweiskraft liefern (falls die Bewertung später verändert wird).

Diese Dokumentation muss vor allen weiteren Schritten erfolgen, da nachträgliche Änderungen durch den Bewerter Ihre Argumentation schwächen können.
Außergerichtliche Durchsetzung mit rechtlicher Präzision
Die qualifizierte Abmahnung an Kununu muss spezifische rechtliche Grundlagen enthalten und konkrete Löschungsansprüche geltend machen. Sie übermitteln den Link zur beanstandeten Bewertung, die exakten rechtswidrigen Textpassagen und eine fundierte rechtliche Begründung. Das OLG Hamburg-Urteil vom Februar 2024 stärkt Ihre Position erheblich: Kununu muss bei begründetem Verdacht auf unwahre Tatsachenbehauptungen entweder die Identität des Bewerters preisgeben oder die Bewertung löschen. Eine Fristsetzung von sieben bis zehn Tagen für die Löschung verschärft den rechtlichen Druck auf die Plattform (und dokumentiert deren Verweigerungshaltung für spätere Gerichtsverfahren).
Gerichtliche Durchsetzung bei Verweigerung
Reagiert Kununu nicht auf Ihre außergerichtliche Geltendmachung, führt der Weg über einstweilige Verfügung oder Hauptsacheverfahren zum Ziel. Landgerichte bestätigen in zahlreichen Fällen Löschungsansprüche gegen unwahre Tatsachenbehauptungen und Schmähkritik. Die Erfolgsaussichten steigen erheblich, wenn Sie präzise zwischen unzulässigen Tatsachenbehauptungen und zulässigen Meinungsäußerungen unterscheiden können. Gerichtsverfahren dauern typischerweise zwei bis sechs Monate, während einstweilige Verfügungen binnen weniger Wochen erwirkt werden. Ein spezialisierter Anwalt gegen Kununu kann diese rechtlichen Schritte professionell begleiten und die Erfolgsaussichten maximieren.
Wie können Unternehmen anonyme Kununu-Verfasser identifizieren?
Rechtliche Durchbrüche bei der Nutzeridentifikation
Das von Rechtsanwalt Jan Meyer (SterneAdvo) erstrittene OLG Hamburg-Urteil vom 08. Februar 2024 (Az. 7 W 11/24) revolutionierte die rechtliche Landschaft für Unternehmen. Plattformen wie Kununu müssen bei begründetem Verdacht auf unwahre Tatsachenbehauptungen die Identität anonymer Bewerter preisgeben oder die Bewertung löschen. Diese Rechtsprechung durchbricht erstmals die scheinbare Anonymität von Kununu-Nutzern und gibt Unternehmen konkrete Handhabe gegen digitale Angriffe. Gerichte bestätigen zunehmend, dass das Persönlichkeitsrecht von Unternehmen schwerer wiegt als die Anonymität von Verfassern rechtswidriger Inhalte (besonders bei nachweislich unwahren Tatsachenbehauptungen).
Strategische Durchsetzung von Auskunftsansprüchen
Auskunftsansprüche gegen Kununu müssen präzise formuliert werden und konkrete Rechtsverstöße benennen. Sie fordern je nach Rechtsgrundlage die Herausgabe von IP-Adressen, E-Mail-Adressen und Registrierungsdaten des anonymen Bewerters. Die rechtliche Begründung muss unwahre Tatsachenbehauptungen oder Schmähkritik detailliert nachweisen. Kununu prüft diese Anfragen und gibt bei Verpflichtung die Nutzerdaten preis.

Verweigert die Plattform die Auskunft, setzen Sie gerichtlich eine Auskunftsklage durch. Das Landgericht Hamburg folgt der OLG-Hamburg-Rechtsprechung und verpflichtet Kununu regelmäßig zur Unterlassung/ Datenherausgabe (auch bei anfänglicher Verweigerung der Plattform).
Rechtliche Verwertung der Identitätsdaten
Mit den gewonnenen Nutzerdaten gehen Sie gezielt gegen den tatsächlichen Verfasser vor. Direkte Abmahnungen an identifizierte Personen führen häufig zur sofortigen Löschung der Bewertung. Bei Verweigerung drohen Schadensersatzansprüche wegen Rufschädigung und Geschäftsschädigung. Strafanzeigen wegen Verleumdung oder übler Nachrede verstärken den rechtlichen Druck erheblich. Die Identifikation von Kununu-Verfassern ermöglicht auch arbeitsrechtliche Konsequenzen gegen eigene Mitarbeiter, die rechtswidrige Bewertungen verfassen. Diese mehrstufige rechtliche Verwertung der Identitätsdaten maximiert Ihre Durchsetzungschancen und schreckt künftige Angreifer ab (durch die Erkenntnis, dass Anonymität nicht mehr gewährleistet ist).
Schlussfolgerung
Die erfolgreiche Entfernung rechtswidriger Kununu-Bewertungen entwickelt sich von der Ausnahme zur Regel. Das wegweisende OLG Hamburg-Urteil vom Februar 2024 verschafft Unternehmen erstmals wirksame Instrumente gegen digitale Rufschädigung. Unwahre Tatsachenbehauptungen, Schmähkritik und Fake-Bewertungen können gezielt bekämpft und dauerhaft entfernt werden.
Professionelle rechtliche Begleitung entscheidet über Erfolg oder Misserfolg Ihres Vorgehens gegen jede Kununu schlechte Bewertung. Die präzise Unterscheidung zwischen zulässigen Meinungen und rechtswidrigen Tatsachenbehauptungen erfordert juristische Expertise. Ohne fundierte Rechtskenntnisse scheitern viele Löschungsversuche bereits in der Anfangsphase (besonders bei komplexen Grenzfällen zwischen Meinung und Tatsachenbehauptung).
Konsequente Rechtsdurchsetzung gegen rechtswidrige Inhalte sichert Ihre Unternehmensreputation langfristig. Unternehmen, die entschlossen gegen unwahre Bewertungen vorgehen, schrecken künftige Angreifer ab und schaffen Präzedenzfälle für ihre Branche. Wir bei sterne-advo Rechtsanwaltsgesellschaft mbH unterstützen Sie bei der rechtlichen Durchsetzung Ihrer Löschungsansprüche gegen rechtswidrige Kununu-Bewertungen.