Negative Kununu-Bewertungen können Ihrem Unternehmen erheblichen Schaden zufügen. Rechtswidrige Inhalte müssen Sie nicht hinnehmen.
Wir bei sterne-advo Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zeigen Ihnen die rechtlichen Möglichkeiten auf, wie Sie eine Kununu Bewertung löschen lassen können. Der Weg führt von der direkten Kontaktaufnahme bis zur gerichtlichen Durchsetzung.
Welche Rechte haben Unternehmen gegen Kununu-Bewertungen?
Unternehmensrechte gegen digitale Verleumdung
Unternehmen besitzen eigenständige Persönlichkeitsrechte, die vor ungerechtfertigten Angriffen schützen. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte diese Position bereits vor vielen Jahrzehnten und erweiterte sie kontinuierlich. Geschäftsführer und Vorstände genießen zusätzlichen Schutz ihrer persönlichen Reputation, wenn Bewertungen sie namentlich erwähnen oder eindeutig identifizierbar machen.
Das Oberlandesgericht Hamburg entschied am 8. Februar 2024 (Aktenzeichen 7 W 11/24), dass Kununu bei begründeten Zweifeln an der Authentizität einer Bewertung entweder die Identität des Verfassers preisgeben oder die Bewertung löschen muss. Diese Rechtsprechung verschiebt die Beweislast zu Gunsten der Unternehmen und macht Löschungsanträge und Verfasserermittlungen deutlich erfolgreicher.
Abgrenzung zwischen Meinung und Tatsachenbehauptung
Die juristische Unterscheidung zwischen zulässiger Meinungsäußerung und angreifbarer Tatsachenbehauptung entscheidet über den Löschungserfolg. Unwahre Tatsachenbehauptungen (wie falsche Angaben zu Arbeitszeiten, Gehältern oder Kündigungsgründen) sind nicht durch die Meinungsfreiheit geschützt und müssen gelöscht werden.
Schmähkritik ohne sachlichen Bezug überschreitet ebenfalls die Grenzen zulässiger Meinungsäußerung. Bewertungen mit nachweislich falschen Unternehmensstandorten oder erfundenen Abteilungen fallen unter diese Kategorie. Die Rechtsprechung zeigt deutlich: Reine Beleidigungen oder persönliche Angriffe genießen keinen verfassungsrechtlichen Schutz.
Datenschutzrechtliche Löschungsansprüche
Die DSGVO verstärkt diese Rechtsposition durch Löschungsansprüche bei unrechtmäßig verarbeiteten personenbezogenen Daten. Werden firmeninterne Informationen oder Klarnamen von Mitarbeitern ohne Einwilligung veröffentlicht, greifen zusätzliche datenschutzrechtliche Löschungsansprüche nach Artikel 17 DSGVO.
Die betroffenen Mitarbeiter können diese Rechte gegen Kununu und die Arbeitgeber gegen Kununu und die Verfasser der Bewertungen geltend machen. Die Kombination aus Persönlichkeitsrechten und Datenschutzbestimmungen schafft eine starke rechtliche Grundlage für die praktische Durchsetzung von Löschungsansprüchen (die im nächsten Abschnitt detailliert erläutert wird).
Wie gehen Sie rechtlich gegen rechtswidrige Kununu-Bewertungen vor?
Erste Schritte über die Kununu-Meldefunktion
Der direkte Weg über Kununus eigene Meldefunktion führt selten zum gewünschten Ergebnis. Die Plattform prüft gemeldete Inhalte oberflächlich und lehnt Löschungsanträge häufig mit standardisierten Antworten ab. Kununu verweist dabei pauschal auf die Meinungsfreiheit, ohne die rechtlichen Grenzen angemessen zu würdigen.
Dennoch empfehlen wir diesen Schritt als wichtige Dokumentation für spätere rechtliche Maßnahmen. Screenshots Ihres Löschungsantrags und der Kununu-Antwort schaffen entscheidende Beweismittel für außergerichtliche und gerichtliche Verfahren. Diese Dokumentation zeigt Gerichten, dass Sie zunächst den direkten Weg versucht haben.
Professionelle außergerichtliche Durchsetzung
Die qualifizierte rechtliche Geltendmachung von Löschungsansprüchen durch spezialisierte Anwälte zeigt deutlich bessere Erfolgsaussichten. Rechtsanwälte identifizieren unwahre Tatsachenbehauptungen präzise und argumentieren rechtlich fundiert. Eine fachkundige Abmahnung mit klarer Fristsetzung erzeugt rechtlichen Druck auf Kununu.
Das OLG Hamburg-Urteil vom Februar 2024 stärkt diese Position erheblich: Kununu muss bei begründeten Authentizitätszweifeln entweder die Verfasseridentität preisgeben oder die Bewertung löschen. Diese Rechtsprechung macht außergerichtliche Verhandlungen deutlich erfolgreicher als früher. Spezialisierte Anwälte nutzen diese veränderte Rechtslage gezielt für ihre Mandanten.
Gerichtliche Durchsetzung bei hartnäckigen Fällen
Verweigert Kununu trotz qualifizierter Abmahnung die Löschung, bleibt der Weg zum Gericht. Eilverfahren vor den zuständigen Landgerichten bieten schnelle Abhilfe bei eindeutig rechtswidrigen Bewertungen. Besonders erfolgreich sind Klagen gegen unwahre Tatsachenbehauptungen und Schmähkritik ohne sachlichen Bezug.
Das neue OLG Hamburg-Urteil verschiebt die Beweislast zugunsten der Unternehmen und macht gerichtliche Verfahren kalkulierbarer. Gerichte können Kununu zur sofortigen Löschung verpflichten und bei Zuwiderhandlung Ordnungsgelder verhängen. Diese rechtlichen Instrumente schaffen die Grundlage für die Identifizierung anonymer Verfasser (die im folgenden Abschnitt behandelt wird).
Wie werden anonyme Verfasser rechtlich identifiziert?
Durchsetzung von Auskunftsansprüchen gegen Kununu
Das Oberlandesgericht Hamburg schuf am 8. Februar 2024 mit dem Aktenzeichen 7 W 11/24 eine neue Rechtslage für die Identifizierung anonymer Kununu-Verfasser. Unternehmen können jetzt bei begründeten Authentizitätszweifeln von Kununu die Preisgabe der Verfasseridentität verlangen. Die Plattform muss entweder die angeforderten Daten herausgeben oder die fragliche Bewertung löschen.
Diese Rechtsprechung beendet die bisherige Praxis, wonach sich Kununu pauschal auf Anonymitätsschutz berufen konnte. Rechtsanwälte nutzen dieses Urteil systematisch, um Auskunftsansprüche durchzusetzen. Die Erfolgsquote bei der Verfasserermittlung stieg nach diesem Urteil deutlich an, da Kununu rechtlich verpflichtet ist, bei Zweifeln an der Echtheit einer Bewertung (etwa bei widersprüchlichen Angaben zu Standorten oder Abteilungen) entsprechende Nachweise zu erbringen oder die Bewertung zu entfernen.
Rechtliche Grundlagen der Autorenermittlung
Die Identifizierung anonymer Verfasser basiert auf mehreren rechtlichen Säulen. Persönlichkeitsrechte von Unternehmen rechtfertigen Auskunftsansprüche gegen Plattformbetreiber, wenn unwahre Tatsachenbehauptungen oder Schmähkritik vorliegen. Datenschutzrechtliche Ansprüche nach der DSGVO verstärken diese Position zusätzlich.
Kununu trägt nach dem OLG Hamburg-Urteil die Beweislast für die Authentizität der Bewertungen. Die Plattform muss bei begründeten Zweifeln nachweisen, dass der Verfasser tatsächlich für das bewertete Unternehmen tätig war. Gelingt dieser Nachweis nicht (was häufig der Fall ist), muss Kununu entweder die Identität preisgeben oder die Bewertung löschen.
Beweissicherung für weiterführende Rechtsverfolgung
Die Identifizierung anonymer Verfasser öffnet den Weg für direkte rechtliche Maßnahmen gegen die Urheber rechtswidriger Bewertungen. Schadensersatzansprüche, Unterlassungsforderungen und Gegendarstellungsansprüche werden gegen identifizierte Personen deutlich erfolgreicher durchgesetzt. Unternehmen können nach erfolgreicher Verfasserermittlung auch Strafanzeigen wegen Verleumdung oder übler Nachrede stellen.
Die Kombination aus zivilrechtlichen und strafrechtlichen Maßnahmen erzeugt abschreckende Wirkung auf potenzielle künftige Angreifer. Spezialisierte Anwälte dokumentieren alle Schritte der Verfasserermittlung lückenlos, um diese Beweise in nachgelagerten Verfahren verwenden zu können. Diese systematische Beweissicherung macht die Rechtsverfolgung gegen identifizierte Verfasser planbar und erfolgreich.
Zusammenfassung
Das OLG Hamburg-Urteil vom Februar 2024 veränderte die Rechtslage grundlegend für Unternehmen, die eine Kununu Bewertung löschen lassen möchten. Kununu trägt nun die Beweislast für die Authentizität von Bewertungen und muss bei begründeten Zweifeln entweder die Verfasseridentität preisgeben oder die Bewertung entfernen. Diese Rechtsprechung macht Löschungsanträge deutlich erfolgreicher als zuvor.
Spezialisierte Rechtsberatung entscheidet über den Erfolg bei der Durchsetzung von Löschungsansprüchen gegen rechtswidrige Bewertungen. Die komplexe Abgrenzung zwischen zulässiger Meinungsäußerung und angreifbarer Tatsachenbehauptung erfordert juristische Expertise (besonders bei Schmähkritik und unwahren Behauptungen). Wir bei sterne-advo Rechtsanwaltsgesellschaft mbH nutzen diese von uns erstrittene wegweisende Rechtsprechung konsequent für unsere Mandanten.
Kontinuierliche Überwachung und sofortige rechtliche Intervention schützen Unternehmen vor nachhaltigen Reputationsschäden durch rechtswidrige Kununu-Bewertungen. Präventive Strategien mit systematischer Verfasseridentifizierung und schnellen Löschungsverfahren schrecken potenzielle Angreifer ab. Kontaktieren Sie uns für eine rechtliche Bewertung Ihrer Situation und professionelle Unterstützung bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Wir helfen -aus Leidenschaft und Überzeugung- ausschließlich Arbeitgebern.
Jan Meyer
Rechtsanwalt