Negative Kununu-Bewertungen können Ihrem Unternehmen erheblich schaden und potenzielle Bewerber abschrecken. Viele Arbeitgeber wissen nicht, dass sie rechtliche Möglichkeiten haben, unwahre oder rechtswidrige Bewertungen entfernen zu lassen.
Wir bei sterne-advo Rechtsanwaltsgesellschaft mbH zeigen Ihnen, wie Sie Kununu Bewertungen löschen lassen können. Der Weg führt über klare rechtliche Schritte und professionelle Durchsetzung.
Welche rechtlichen Grundlagen ermöglichen die Löschung von Kununu-Bewertungen?
Persönlichkeitsrechte schützen Unternehmen wirksam
Das Bundesverfassungsgericht stellte bereits 1973 klar, dass Unternehmen Träger von Persönlichkeitsrechten sind. Diese Rechtsprechung bildet das Fundament für die Löschung rechtswidriger Kununu-Bewertungen. Paragraph 823 Absatz 1 BGB gewährt Unternehmen Ansprüche auf Unterlassung und Schadensersatz bei Verletzungen ihrer Persönlichkeitsrechte.

Der Bundesgerichtshof bestätigte diese Position zuletzt 2019 und stärkte damit die Rechte von Arbeitgebern gegenüber anonymen Bewertungsplattformen. Kununu haftet als Störer, sobald die Plattform Kenntnis von rechtswidrigen Inhalten erlangt (§ 1004 BGB analog).
Meinungsäußerung versus unwahre Tatsachenbehauptungen
Die entscheidende Trennlinie verläuft zwischen zulässigen Meinungsäußerungen und rechtswidrigen Tatsachenbehauptungen. Während Aussagen wie “Das Arbeitsklima war schlecht” als subjektive Meinung gelten, stellen konkrete Behauptungen über Kündigungen, Gehaltszahlungen oder Arbeitszeiten überprüfbare Tatsachen dar.
Das OLG Dresden entschied 2023, dass unwahre Tatsachenbehauptungen nicht durch die Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz geschützt sind. Schmähkritik überschreitet grundsätzlich die Grenzen zulässiger Meinungsäußerung.
Durchsetzung nach dem wegweisenden OLG Hamburg Urteil
Das Oberlandesgericht Hamburg stärkte 2024 die Position von Arbeitgebern erheblich. Das Urteil vom 8. Februar 2024 (Az. 7 W 11/24) verpflichtet Kununu zur echten Autorenverifikation und zur Offenlegung von Verfasserdaten bei berechtigtem Verdacht auf unwahre Tatsachenbehauptungen.
Diese Rechtsprechung ermöglicht erstmals die systematische Identifizierung anonymer Verfasser und schafft wirksame Handhabe gegen Fake-Bewertungen. Unternehmen können nun gezielt gegen nachweislich unwahre Bewertungen vorgehen und haben klare Ansprüche auf Löschung rechtswidriger Inhalte. Die praktische Umsetzung dieser rechtlichen Möglichkeiten erfordert jedoch ein strukturiertes Vorgehen und professionelle Unterstützung beim Löschen rechtswidriger Bewertungen.
Wie gehen Sie bei rechtswidrigen Kununu-Bewertungen strategisch vor?
Systematische Beweissicherung als Grundlage erfolgreicher Rechtsdurchsetzung
Die rechtssichere Dokumentation bildet das Fundament jeder erfolgreichen Löschung. Screenshots allein genügen nicht für gerichtsfeste Beweise. Sie müssen vollständige URL-Dokumentation, Zeitstempel und Metadaten der problematischen Bewertung erfassen. Notarielle Beweisaufnahme schafft unbestreitbare Beweismittel, die vor Gericht Bestand haben.

Das OLG Hamburg verlangte in seinem wegweisenden Urteil vom Februar 2024 präzise Darlegung rechtswidriger Inhalte (Az. 7 W 11/24). Dokumentieren Sie konkrete unwahre Tatsachenbehauptungen, nicht subjektive Meinungsäußerungen. Sammeln Sie interne Belege wie Arbeitsverträge, Lohnabrechnungen oder Kündigungsschreiben, die die Unwahrheit der Behauptungen eindeutig widerlegen können.
Professionelle Kommunikation mit Kununu nach rechtlichen Standards
Kununu reagiert ausschließlich auf rechtlich fundierte Löschanträge. Pauschale Beschwerden führen zur automatischen Ablehnung. Ihr Schreiben muss die spezifischen Rechtsverstöße benennen und konkret darlegen, warum die Bewertung rechtswidrig ist. Das Hamburger Urteil verpflichtet Kununu zur echten Autorenverifikation bei berechtigtem Verdacht auf unwahre Tatsachenbehauptungen.
Fordern Sie die Offenlegung von Verfasserdaten, wenn Sie konkrete Anhaltspunkte für Fake-Bewertungen haben. Setzen Sie eine angemessene Frist (üblicherweise 14 Tage) für die Löschung und kündigen Sie rechtliche Schritte bei Verweigerung an.
Gerichtliche Durchsetzung bei Plattformverweigerung
Verweigert Kununu die Löschung, führt der Weg über einstweilige Verfügungen oder Hauptsacheklagen. Das Landgericht Hamburg gewährt regelmäßig einstweilige Verfügungen gegen rechtswidrige Bewertungen. Die Erfolgsaussichten steigen erheblich, wenn Sie das wegweisende OLG Hamburg Urteil als Präzedenzfall nutzen.
Gerichtsverfahren dauern bei einstweiligen Verfügungen nur wenige Wochen. Die gesetzlichen Kosten trägt bei Erfolg die unterlegene Partei. Professionelle anwaltliche Vertretung ist unerlässlich, da Verfahrensfehler zum Verlust aller Rechtsschutzmöglichkeiten führen können. Die praktischen Erfolgsaussichten hängen jedoch von verschiedenen Faktoren ab, die Sie vorab realistisch bewerten sollten.
Mit welchen Erfolgsaussichten können Sie rechnen?
Realistische Einschätzung der Löschungschancen nach Bewertungstyp
Unwahre Tatsachenbehauptungen über Kündigungen, Gehaltszahlungen oder Arbeitszeiten erreichen Löschungschancen von über 90 Prozent bereits außergerichtlich, da Sie diese objektiv widerlegen können. Das OLG Hamburg Urteil vom 8. Februar 2024 (Az. 7 W 11/24) stärkt diese Position erheblich und verpflichtet Kununu zur echten Autorenverifikation bei berechtigtem Verdacht. Schmähkritik mit persönlichen Beleidigungen erreicht ähnlich hohe Erfolgsquoten von über 90 Prozent.
Subjektive Meinungsäußerungen wie schlechtes Arbeitsklima oder unzureichende Führung gestalten sich deutlich schwieriger. Diese fallen unter die Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz. Werden Sie aber von jemandem geäußert, der nie einen echten Mitarbeiterkontakt zu Ihnen hatte, bestehen ebenfalls wieder sehr gute Aussichten für eine erfolgreiche Löschung. Fake-Bewertungen von Personen ohne Arbeitsverhältnis erreichen nach dem wegweisenden Hamburger Urteil Erfolgsquoten von über 90 Prozent bereits außergerichtlich, da Sie Kununu nun zur Offenlegung von Verfasserdaten verpflichten können.
Typische Ablehnungsgründe und deren professionelle Überwindung
Kununu lehnt einfache Löschanträge mit Standardbegründungen ab. Der häufigste Ablehnungsgrund ist die Behauptung, die Bewertung stelle eine zulässige Meinung dar. Sie müssen präzise zwischen Meinungsäußerung und Tatsachenbehauptung unterscheiden und konkrete unwahre Fakten benennen. Pauschale Beschwerden führen zur automatischen Ablehnung.
Das zweithäufigste Hindernis bildet die Verweigerung der Autorenverifikation. Seit dem OLG Hamburg Urteil können Sie jedoch bei berechtigtem Verdacht auf unwahre Tatsachenbehauptungen die Offenlegung von Verfasserdaten gerichtlich durchsetzen. Mangelnde rechtliche Fundierung führt in den meisten Fällen zur Ablehnung. Ihr Löschantrag muss spezifische Rechtsverstöße nach Paragraph 823 BGB oder Paragraph 1004 BGB analog benennen und mit Beweismitteln untermauern.
Unvollständige Beweissicherung schwächt Ihre Position erheblich. Sie benötigen vollständige URL-Dokumentation, Zeitstempel und notarielle Beweisaufnahme für gerichtsfeste Beweise.
Zeitaufwand der rechtlichen Durchsetzung außergerichtlich
Der qualifizierte anwaltliche Löschantrag gegen Kununu außergerichtlich dauert zwei bis vier Wochen. Häufig müssen außergerichtlich mehrere qualifizierte Gegendarstellungen verschickt werden, um Kununu zur Unterlassung zu zwingen.
Gerichtsverfahren (Einstweilige Verfügung oder Klage) dauern länger. Dafür bieten sie weitreichendere Hebel wie einen echten Unterlassungstitel und/ oder die Identifizierung des Verfassers.
Strafrechtliche Ermittlungsverfahren für Härtefälle bieten auch außergerichtlich eine zeitlich überschaubare Möglichkeit, Verfasser zu identifizieren. Hier ist es aber wichtig, präzise und umfassend zu begründen und die Staatsanwaltschaft exakt zu führen, damit es zu einem erfreulichen Ermittlungsergebnis kommt.
Schlussfolgerung
Das wegweisende OLG Hamburg Urteil vom 8. Februar 2024 revolutioniert die rechtliche Durchsetzung gegen rechtswidrige Kununu-Bewertungen. Unwahre Tatsachenbehauptungen, Schmähkritik und Fake-Bewertungen erreichen damit Löschungschancen von über 90 Prozent, wenn Sie systematisch vorgehen. Die neue Rechtsprechung verpflichtet Kununu zur echten Autorenverifikation und ermöglicht die Identifizierung anonymer Verfasser bei berechtigtem Verdacht (Paragraph 823 BGB und Paragraph 1004 BGB analog).
Der entscheidende Faktor liegt in der präzisen rechtlichen Abgrenzung zwischen zulässigen Meinungsäußerungen und rechtswidrigen Tatsachenbehauptungen. Während subjektive Bewertungen des Arbeitsklimas schwer angreifbar bleiben, können Sie unwahre Behauptungen über Kündigungen oder Gehaltszahlungen erfolgreich widerlegen. Professionelle anwaltliche Unterstützung verhindert Verfahrensfehler, die zum Verlust aller Rechtsschutzmöglichkeiten führen würden.
Wir bei sterne-advo Rechtsanwaltsgesellschaft mbH unterstützen Sie dabei, Kununu Bewertungen löschen zu lassen und Ihre Unternehmensreputation rechtssicher zu schützen. Das Hamburger Urteil schafft erstmals klare Handhabe gegen anonyme Verleumdung auf Bewertungsplattformen. Kontaktieren Sie uns für eine professionelle Durchsetzung Ihrer Ansprüche gegen rechtswidrige Bewertungen.